Stadt Schraplau
Größe: 7,06 km²
Einwohner: 1.073 (Stand vom 31.12.2022)
Schraplau ist eine kleine Stadt im Saalekreis, gelegen im Tal und an den Randhängen des Tales der Weida. Diese Kleinstadt ist ein ländliches Siedlungszentrum inmitten eines Agrargebietes. Schon vor 1500 erhielt der Ort das Stadtrecht und vor noch längerer Zeit in einem Tausch mit Osterhausen das Marktrecht. Unter dem Schutz der Burg und der Stadtmauer, wo die alte Heer- und Landstraße vom Berge ins Tal hin abfällt, wurden Häuser errichtet und Handwerker fanden ihre Heim- und Wirkungsstätte.
Auf den steilen Kalksteinhügeln östlich über der Weida befand sich eine Burg, die im Jahre 890 im Hersfelder Zehntverzeichnis erstmalig urkundlich erwähnt wurde. Um 1200 entstand nahe der alten Burg das neue Schloss, dessen Reste, wie Mauern, Ecktürme und Wallanlagen, noch heute zu sehen sind.
Charakteristisch für die Stadt sind die schmalen, engen Straßen und Gassen mit dem ältesten Haus in der Marktstraße. Mehrere Großbrände zerstörten die Stadt fast völlig. Dem letzten großen Brand im Jahre 1700 fiel auch das Rathaus zum Opfer.
Die Förderung und Verarbeitung von Kalk prägte entscheidend das Geschehen in und um die Stadt Schraplau, und noch heute produzieren die Fels-Werke GmbH Kalk und Gips für Industrie und Bauwesen. Zeugnisse dafür sind im örtlichen Heimatmuseum ausgestellt.
Das Mitte der 50er Jahre errichtete Freibad wurde 1993 als Erlebnisbad umgestaltet und bietet nunmehr Groß und Klein viel Spaß und Freude.
Schafsee
Nach Aufgabe des ursprünglichen Dorfes Schafsee entstand im 17. Jahrhundert ein Vorwerk des Oberamtes Schraplau. Das wurde von der Familie Lethmate erworben, ehe es im 18.Jahrhundert Eigentum von Friedrich Wilhelm I. von Preußen wurde. Seit 1820 war Schafsee - inzwischen zum Rittergut ernannt - in privatem Besitz. Der Naumburger Kaufmann Friedrich Niedner hatte Schafsee nach den Freiheitskriegen gekauft. Er und seine Nachkommen, die Familien Roediger und Scheidemann haben bis 1946 nicht nur die Entwicklung des Rittergutes geprägt, sondern sie hatten auch gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Einfluss in der Region - in Schraplau und im ehemaligen Mansfelder Seekreis. Nach der Wende kaufte der Kölner Wolfgang Hick das Gutshaus samt Park, sanierte es. Wohnungen entstanden. Seit einigen Jahren organisiert eine Interessengemeinschaft jährlich das Parkfest.
Ein besonderer Anziehungspunkt und empfehlenswert für jeden Gast und Bürger unserer Stadt sind die gekennzeichneten Wanderwege, insbesondere der Weg durch die Ellern in Richtung Lohholz und Schafsee mit Blick auf den Weinberg. Viele Naturschönheiten kann man auch bei Wanderungen in das Schlipptal oder in das Sicktal bewundern.
Zwischen Schraplau und Esperstedt liegt die Abfahrt Querfurt/Schraplau der Autobahn A 38. Über sie sind beide Orte für unsere Gäste gut zu erreichen.
In Schraplau gibt es ein reges Vereinsleben, in dem viele Bürger aktiv tätig sind und alljährlich mit zahlreichen Veranstaltungen zur Bereicherung des kulturellen Lebens beitragen. Erwähnenswert sind an dieser Stelle die von den Mitgliedern des Kultur- und Heimatvereins regelmäßig vorbereiteten Ausstellungen zu spezifischen Themen der Geschichte der Stadt, das vom Schraplauer Sportverein jährlich organisierte Traditions-Handball-Turnier, die Aktivitäten des Schraplauer Carnevals Clubs und des Hundesportvereins.
Auch dem alljährlichen Schrappelmarkt, 14 Tage vor Totensonntag, verleihen die Vereine mit ihren Aktivitäten, sein spezifisches, sich von anderen Märkten unterscheidendes Gesicht.